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Warum
Archäologie
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Seit mehr als 3 Mio. Jahren haben Menschen auf und in der Erde Spuren ihres Daseins hinterlassen. Sie reichen von den ersten Steinwerkzeugen über Gräber, Gebäude, Kunstwerke oder Schmuck bis zu kulturellen Zeugnissen aus der jüngsten Vergangenheit. Die Archäologie erforscht diese materiellen Hinterlassenschaften, um die kulturelle Entwicklung von uns Menschen zu rekonstruieren und darzustellen.
Banner Manching Museum

Von der Sachquelle zur Erkenntnis

HistorikerInnen nutzen hauptsächlich schriftliche Quellen, Bilder und Zeitzeugenberichte, um Einblicke in vergangene Epochen zu gewinnen. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich ArchäologInnen auf die materiellen Überreste alter Zivilisationen. Alltagsgegenstände und Gebäudereste liefern Antworten auf die Fragen, wie unsere Vorfahren lebten und wie sich die Menschheit entwickelte. In Zusammenarbeit mit der historischen Quellenanalyse entsteht so ein ganzheitliches Bild unserer Vergangenheit.

Moderne archäologische Techniken und interdisziplinäre Ansätze

Die Archäologie bedient sich einer Vielzahl von Techniken und wird von anderen Disziplinen wie Anthropologie, Geologie, Botanik und Linguistik unterstützt. Zum modernen Handwerkszeug gehören Drohnenbefliegungen, 3D-Geländemodellierungen, digitale Planerstellungen, Sondagen sowie das Zeichnen von Funden und die präzise, wissenschaftliche Beschreibung des Befundkontextes.

Archäologische Ausgrabung Grabungstechnik an einer Ausgrabungsstelle
Ausgrabungsstelle Grab
Zeichnung einer Fundstelle mit Skelett und Grabbeigaben

Ausgraben als letztes Mittel

Auch wenn der Erkenntnisgewinn für die Archäologie im Vordergrund steht, bedeutet das nicht, dass alles ausgegraben werden sollte, was man theoretisch ausgraben kann. Denn Ausgrabungen liefern zwar wichtige Informationen, gehen jedoch stets mit der Zerstörung der Bodendenkmäler einher. Wird der ursprünglichen Fundzusammenhang erhalten, bleiben sie auch in Zukunft einzigartige Zeugnisse der Vergangenheit. Obwohl sie den WissenschaftlerInnen für weitere Forschung so nicht sofort zur Verfügung stehen, bewahren sie sich – unter anderem für den Fall, dass technologische Entwicklungen einen verbesserten Erkenntnisgewinn bei geringerem Bodeneingriff ermöglichen könnten.

Nicht nur unsere Vorfahren haben gelebt, gebaut und geschaffen, auch der moderne Mensch tut dies – in immer größeren Ausmaßen. Wenn dann Bauvorhaben auf Bodendenkmäler treffen, entsteht ein Interessenskonflikt zwischen Altem und Neuem. Die praktische Bodendenkmalpflege greift ein, wenn das primäre Ziel, Bodeneingriffe zu vermeiden, scheitert. In solchen Fällen ist die Archäologie das letzte Mittel, um zu retten, was noch zu retten ist.

Die inhärente Nachhaltigkeit der Archäologie

Durch Bodeneingriffe erscheint die Archäologie zunächst nicht als nachhaltiger Prozess, da dabei oft historische Strukturen zerstört werden, teilweise unwiederbringlich. Die Nachhaltigkeit der Archäologie wird erst durch hochwertige Dokumentation dieser Orte und Artefakte erreicht. Die Rettungsarchäologie verhindert die undokumentierte Zerstörung durch den Bau von Häusern, Straßen oder Pipelines und wirkt dem wenig nachhaltigen Flächenverbrauch des modernen Menschen entgegen. Ihre Bemühungen schaffen nachhaltige Werte, die den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn fördern und unser gesamtgesellschaftliches Verständnis bereichern.

Faszination Archäologie

Sehen was eine ArchäologIn sieht: Diese Animation zeigt eine latènzeitliche Bestattung, die bei Ingolstadt im Zuge einer Baugrunderschließung entdeckt wurde. Anthropologie und Archäologie gehen hier Hand in Hand, um ein ganzheitliches Bild davon zu bekommen, wer diese Frau war und wie sie lebte.

Alter Pfahl

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