PM: Brandbestattungen in Bachl
„Es war ein Knochenjob, aber mit dem richtigen Team machbar“, resümiert Grabungsleiterin Dr. Maria Müllerova über die Befundsituation im Rahmen der archäologischen Ausgrabung in Bachl, die aufgrund eines Erdkabelanschlusses der Bayernwerk Netz GmbH vorgenommen wurde.
Gefunden wurden Gefäßsets mit symposialem Charakter, die den Menschen der späten Bronzezeit (ca.1300-1200 v.Chr.) als Grabbeigaben für ihre Toten dienten. „Die Keramik war sehr fragil, man musste extrem vorsichtig arbeiten, jede falsche Bewegung hätte sie weiter beschädigt“, berichtet Dr. Müllerova, die mit einem vierköpfigen Grabungsteam in Bachl tätig war.
Besonders interessant sind diese Bestattungen, da sie aus einer Zeit stammen, die von Umbrüchen geprägt war. Während man in der Mittelbronzezeit die Verstorbenen in Hügelgräbern mit großen Grabkammern und Körperbestattungen beisetzte, sind die Bestattungen der späten Bronzezeit, wie sie in Bachl gefunden wurden, ein Beispiel für die Umbruchzeit hin zur Urnenfelderkultur, in der es vor allem zu Brandbestattungen in kleineren Urnen kam. Funde aus der späten Bronzezeit hingegen weisen immer noch große Grabkammern, aber eben mit Brandbestattungen und keinen Körperbestattungen auf.
Interessant sind in diesem Zusammenhang auch Bronzegegenstände wie Trachtenschmuck o.ä., die den Toten mitgegeben wurden. Diese wurde teils komplett beigegeben, teilweise mit verbrannt oder sogar intentionell zerstört, damit sie für den Alltag unbrauchbar wurden.
Die Bachler Tongefäße wurden vom Team der Firma ProArch Prospektion und Archäologie GmbH noch an Ort und Stelle in ihrem Befundkontext dokumentiert, sehr vorsichtig geborgen, für den Transport verpackt und in die Firmenzentrale nach Ingolstadt gebracht. Dort kümmerten sich die Experten*innen in der Fundabteilung darum, dass die empfindlichen Funde fachmännisch gewaschen, gereinigt, getrocknet und verpackt wurden. Nachdem sie in Fundlisten katalogisiert wurden, wanderten sie mit einer initialen, wissenschaftlichen Beschreibung weiter zum bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, das die Funde einlagert und gegebenenfalls der Forschung mitsamt der Dokumentation, die die ProArch-Archäolog*innen anfertigten, zur Verfügung stellt.












